Methoden

 Warum Körperarbeit ?

 

 

" DER KÖRPER IST DER ÜBERSETZER DER SEELE INS SICHTBARE. "

                                                                 (Christian Morgenstern)

 

Im Ausdruck unseres Körpers offenbart sich unsere menschliche Existenz,denn er ist der Verbindung und Brücke zwischen Materiellem und Immateriellen.

In ihm,mit ihm  und durch ihm drückt sich unser Wesen aus und er gibt unserer Seele eine Form und ihr Zuhause und er gibt uns Hinweise auf unsere Lebensspur . 

Hinter jeder Körperhaltung stehen individuelle Erfahrungen, die uns geprägt haben. Diese "eingefleischte" Prägung läßt eine spezifische Charakterdynamik und Lebensweise entstehen,die oft mit inneren oder äusseren Schmerzen verbunden ist und uns einengt. 

Ziel der Körperarbeit ist es diese Lebensweisen kennenzulernen, durchlässiger zu werden und eine Wahlfreiheit für das eigenen Handeln zu erlangen sowie unseren Körper wieder als eine Quelle von Lebendigkeit und Leben zu spüren und der eigentlichen Lebensspur  und unserem Wesenskern Ausdruck zu verleihen. 

 

                     Es geht darum alles zu leben ( Rilke).

 

                       Oder wie Hildegard von Bingen sagte :

 

                        " Wunden zu Perlen verwandeln!"

 

 

Meine angewandten Methoden :

 

 

Psychodynamische Körper-und Energiearbeit

 

Sie versteht sich als methodenübergreifende, integrierende und achtsame Körpertherapie im Rahmen der Humanistischen Psychologie.

 

Gestalttherapie

 

Der Gestaltansatz geht davon aus, das alles, auch die Vorgänge des Erinnern und der Zukunftsplanung gegenwärtige Tätigkeiten sind, gleichwohl sie sich auf die Vergangenheit und Zukunft beziehen.

Dies erscheint zunächst paradox.

Doch alles Leben findet im Hier und Jetzt statt !

Damit ist alles, was wir jetzt erleben auch veränderbar !

Kontakt bewirkt Veränderung.

Aufbauend auf der Beziehung und dem Kontakt zwischen TherapeutIn und KlientIn ist Wachstum und Veränderung möglich.

 

Atemarbeit

 

Mit dem bewußten Atem kommen wir in Kontakt zu unserem Innersten.

Nämlich unseren eigenen Gefühlen, Emotionen,  unserem Ausdruck und unserer Lebendigkeit, ja sogar mit dem Spirituellen, unserer All-Verbundenheit.

Jedes Gefühl, jede Körperhaltung geht mit einem bestimmten Atemmuster einher.

Mithilfe der Atemarbeit, wenn der Atem wieder frei fließen kann, kommen unsere Gefühle und Haltungen wieder in Bewegung. 

Wir können so auch tiefe Verbundenheitsgefühle erleben.

Sanfte Atmung oder auch Intensivatmung sind für den eigenen Prozess unterstützend, fördernd und integrierend.

Mit Hilfe des Atems schulen wir auch unsere Achtsamkeit um im Hier und Jetzt, ganz da und gegenwärtig zu sein. 

 

Bioenergetik

 

Durch spezielle Körperübungen  und Bewegungen entsteht eine Energetisierung und Wiederbelebung des ganzen Körpers und eine Veränderung der Muskelverspannungen und Körperhaltungen setzt ein.

Gehaltene Energie kann sich lösen und auf diese Weise zur Verfügung stehen für ein vollständiges Er-Leben.Es geht auch darum nicht gelebte Gefühle körperlich auszudrücken. 

 

Biodynamik

 

Sie ist eine von Gerda Boyesen entwickelte Form der Körperarbeit,die die physiologischen Veränderungen, während emotionale Prozesse im menschlichen Körper stattfinden, berücksichtigt.

Das Wissen um die vegetativen Vorgänge erlaubt psychische Konflikte auf körperlicher Ebene zu lösen und zu einer gesunden Selbstregulation zu verhelfen.

Gerda Boyesen entdeckte den Darm als wichtiges Bindeglied zwischen Körper und Seele. Der Darm ist der Ort der psychischen und physischen Konfliktverdauung. 

Dies wird auch von der neuesten neurobiologischen  Hirn-Forschung (Bauchgedächnis) bestätigt.

Die peristaltischen Geräusche des Darms ermöglichen ein direktes Feedback über die Wirksamkeit von Massagen und Körperarbeit.

Es werden spezielle Massagetechniken angewandt um energetische Blockaden zu lösen. Dort vorhandenen StressStoffe werden gelöst.

Die Grundhaltung in dieser Arbeit ist sanft, nährend und unterstützend zu sein und  begleitet den Prozess des Öffnens in die Energie der "süssen Ströme der Lebensenergie".

Biodynamik ist so letztendlich auch eine Lebensweise:

Mit dem Herzen  und verbunden mit den Energien in der Welt und  bei den Menschen sein.

 

Berührung

 

(aus: Beilage Gesundheit , Neue Presse Hannover Nr.5/2012 S. 18)

 

"Die Haut ist auch das erste Sinnesorgan, mit dem der Mensch kommuniziert. Im Mutterleib spürt der Fötus seine Haut an der Wand der Gebärmutter. Indem er sie und sich selbst berührt, zum Beispiel den Daumen zum Mund führt, bemerkt er, dass er ein zusammenhängendes Wesen mit Körpergrenzen ist.

Über Berührung entsteht nach der Geburt Beziehung.

 

In Experimenten des Psychologen Harry Harlow konnten Rhesus-Äffchen, die ohne Mutter eingesperrt waren, zwischen 2 Attrappen wählen : einer aus Draht nachgebildeten Ersatzmutter mit Flasche, und einer aus Stoff, ohne Milch .

Die Äffchen holten sich die Milch und kuschelten mit der Stoffattrappe.

 

Für kleine Kinder ist Nähe Körpernähe.

Entwicklungspsychologen konnten aus der Qualität der mütterlichen Berührung im Alter von vier Monaten voraussagen, wie gut oder schlecht das Kind später an die Mutter gebunden ist.

In Experimenten zum Mutter-Kind-Kontakt zeigt sich, dass rund  50% der Blicke eines Babys zu den Augen der Mutter gehen,

30% zu ihren Händen.

 

Berührung tut auch Kranken gut.

In den USA zeigten Experimente:

wenn Krankenschwestern chronisch Kranken einmal am Tag einige Minuten die Hand auf den Arm legen, steigt der Sauerstoffgehalt im Blut an.

Legen sie ihre Hände dorthin, wo sie bei den Kranken eine Ansammlung von Spannungen bemerken, zeigen diese bei Hirnstrommessungen Zeichen für tiefe Entspannung.

 

In einer Psychotherapie kann eine aufgelegte Hand das körperliche Empfinden fördern, Spannungen lösen, Trost spenden, aber auch Konflikte, die im Körper schlummern, an die Oberfläche bringen, wenn der Therapeut beispielsweise einen unter Spannungen stehenden Muskel durch leichten Druck provoziert.

Therapeutische Berührung muss aber dem Vorbild guter Eltern folgen :

Sie hat dem Patienten zu dienen und auf keinen Fall irgendwelchen Bedürfnissen des Therapeuten."

 

( verfasst von Professor Ulfried Geuter, Berlin )